Bericht

Bericht - 30.07.2003

Ort: Rathaussaal

Die Gemeinde Wallhausen wird als erste Gemeinde im weiten Umkreis ein Naturerlebnisbad erhalten, das beschloss der Gemeinderat in seiner letzten Sitzung vor der Sommerpause, die am 30. Juli stattfand. Mit diesem in Zeiten knapper kommunaler Finanzen ebenso mutigen wie innovativen Beschluss wurden die Weichen für die Zukunft des sanierungsbedürftigen Wallhäuser Freibads gestellt. Die Gemeinderätlnnen sowie das Planungsbüro Rainer Grafinger aus Bergkirchen und Bürgermeister Peter Dietz sind einhellig überzeugt, dass mit dieser Lösung bei insgesamt geringeren Kosten wie bei einer konventionellen Sanierung gleichzeitig eine erhebliche Attraktivitätssteigerung einhergehen wird.

Alternativen wären eine wesentlich teurere konventionelle Sanierung oder gar die endgültige Schließung des bereits in diesem Jahr nicht mehr geöffneten Bades gewesen. Eine solch einschneidende Maßnahme wie die Schließung des Bades, darüber war man sich einig, hätte den Freizeitwert der Gemeinde erheblich vermindert und wäre den BürgerInnen nur schwer zu vermitteln gewesen. Aus diesem Grunde entschlossen sich die Mitglieder des Gemeinderates, die Maßnahme durchzuziehen und vergaben bereits die Aufträge für die ersten Gewerke, um noch im September mit der Umgestaltung beginnen zu können. Etwas erleichtert wurde diese Entscheidung durch die Bezuschussung des Landes Baden-Württemberg, das aus Mitteln des Ausgleichsstockes und des Entwicklungsprogramms Ländlicher Raum für begleitende Maßnahmen wie die Einbindung des Bades in das Wegenetz der Gemeinde rund 111.000,- Euro zur Verfügung stellt. Bei der Gemeinde verbleibt somit unter Berücksichtigung der Zuschüsse und umfangreicher Eigenleistungen durch den Bauhof bei Gesamtausgaben von rund 900.000,- Euro ein Kostenanteil von rund 500.000,- Euro, der in den kommenden Jahren zu finanzieren ist.
Das Herzstück des neuen Bades selbst wird ein naturnaher Schwimmteich anstelle des bisherigen Schwimmerbeckens sein. Die Reinigung des Badewassers erfolgt ohne Einsatz von Chlor und sonstiger Chemie auf vollkommen biologische Weise in einem separaten Regenerationsteich, der räumlich getrennt vom Freibad in einiger Entfernung auf der anderen Bachseite liegt. Hier wird das Wasser ähnlich wie in einer Pflanzenkläranlage durch sog. Repositionspflanzen und Filtersubstrate gereinigt. Durch die zusätzliche Bepflanzung mit Seerosen, Schwertlilien und Blumenbinsen kann der Teich auch als Ruhebereich außerhalb der Badesaison genutzt werden. Der Naturcharakter des neuen Bades wird durch Gestaltungselemente wie Lärchenholzstege, Sprungfelsen und Beckeneinstiege über einen flachen Kiesstrand und Natursteintreppen betont. Die Abdichtung des Beckens erfolgt durch eine Spezialfolie, die im Randbereich zum Schutz vor Beschädigungen mit Kies abgedeckt wird. Für sportbegeisterte Erwachsene wird das Freizeitangebot im neuen Bad durch eine Beachvolleyballanlage und ein Basketballfeld ergänzt. Durch zusätzliche Attraktionen für Kinder wie Kleinkinderbereich mit Spielbach, Wasserrutsche und Kinderspielplatz erhofft man sich eine Attraktivitätssteigerung des Bades mit entsprechend höheren Besucherzahlen auch aus dem Umland. Diese Hoffnung wird durch die vom bayerischen Planungsbüro Grafinger gemachten Erfahrungen mit vorwiegend in Norddeutschland und dem Alpenraum angesiedelten vergleichbaren Naturbadanlagen gestützt.

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