Bericht

Bericht - 22.10.2014

Ort: Rathaussaal

Zu Beginn der öffentlichen Gemeinderatssitzung im Rathaussaal stand die Verpflichtung von Gemeinderätin Irmgard Brenner und der neugewählten Teilortsanwälte von Schainbach, Frau Siegrun Gaynor, und von Limbach, Herr Eugen Traub auf der Tagesordnung. Frau Gaynor und Herr Traub waren in der Teilortsbürgerversammlung am 23.09.2014 von den Schainbacher und Limbacher EinwohnerInnen gewählt worden.
Da Frau Brenner aus beruflichen Gründen nicht im Technischen Ausschuss tätig werden kann, wurde Herr Gemeinderat Günter Kellermann als stellvertretendes Mitglied im Technischen Ausschuss gewählt.
Jugendreferent Fred Belschner erstattete den Jugendbericht 2014: Unterstützt durch eine Beamer-Präsentation mit vielen lebendigen Fotos aus dem Jugendhaus berichtete er über zurückliegende, aktuelle und geplante Aktivitäten. Der Besucherkreis des Jugendhauses besteht hauptsächlich aus Jungen im Alter von 10 bis 17 Jahren. Der Kreis der regelmäßigen Nutzer umfasst ca. 20 bis 25 Personen, die aber nicht ständig alle im Jugendhaus präsent sind. Jugendreferent Belschner gelang es, ein Vertrauensverhältnis zu den Jugendlichen aufzubauen, sodass auch Gespräche über persönliche Themen geführt werden. Die Sofas überall im Jugendhaus laden zum gemütlichen „Chillen“ nach stressigen Schultagen ein, und wer sich aktiv erholen möchte, kann dies mit Tischkicker, Tischtennis, Billiard oder vor dem Jugendhaus bei Ballspielen tun. Sobald die neue Küche eingebaut ist, die in Absprache mit dem Lebensmittelkontrolleur des Landratsamts geplant wurde, plant Herr Belschner, ein Freitagsmenü anzubieten. Doch nicht nur im Jugendhaus finden Aktivitäten statt, immer wieder ist Herr Belschner mit den Jugendlichen „on Tour“. Ein beliebtes Ziel ist das Erlebnisbad Palm Beach in Nürnberg. Regelmäßig treten die Jugendhäuser der umliegenden Gemeinden zu Billiardturnieren um den selbstgebastelten Siegerpokal „Black 8“ an. Leider ging der Pokal beim letzten Turnier in Kirchberg verloren und musste an das Jugendhaus Schrozberg als Sieger abgegeben werden. Es versteht sich von selbst, dass das Jugendhaus Wallhausen darauf brennt, den Pokal beim nächsten Turnier zurückzuholen. Vor dem Jugendhaus wird auch gerne zu allen Jahreszeiten gegrillt – auch bei eisigen Temperaturen. Weitere Aktionen standen unter dem Motto „Gesundheit“, hier wurden Obst und frisch gepresster Orangensaft angeboten, „Weg vom PC“ mit Wettbewerben wie „wer baut den höchsten Turm aus Kieselsteinen“ und „Jugendhaus und Umgebung sauberhalten“. Ein Höhepunkt war die Übung der Freiwilligen Feuerwehr am 5. Juni unter reger Beteiligung der Jugendlichen, die sich z. B. als Verletzte im nebelverqualmten Jugendhaus zur Verfügung stellten. Die Nebelmaschine war als Ergebnis einer Abstimmung der Jugendlichen beschafft worden; dieser Vorschlag setzte sich gegen die Beschaffung einer „Boxbirne“ durch. Schon Tradition hat der Fruchtcocktailverkauf im Sommer. Jugendreferent Belschner hofft, den Mädchenanteil unter den BesucherInnen u. a. durch das Angebot der neuen Küche sowie Bastel- und Malaktionen erhöhen zu können, wobei der Trend in anderen Jugendhäusern ähnlich ist, dass die männlichen Besucher in der Mehrzahl sind. Vom Gemeinderat wurden eine engere Kooperation mit der Schule speziell wegen der Einführung der Ganztagesbetreuung sowie weitere Aktionen und Angebote angeregt, um verstärkt Mädchen zum Besuch des Jugendhauses zu motivieren.
Der Tier- und Landschaftsökologe Dr. Jürgen Deuschle war in den Rathaussaal gekommen, um das Baugesuch für die Errichtung eines Brutplatzes für Kiebitze im Vogelschutzgebiet „Hohenloher Ebene östlich von Wallhausen“ zu erläutern. Mit der Ausweisung des „Natura 2000“ – Gebiets wurde ein sogenannter Managementplan erstellt, der seit 2009 umgesetzt wird. Erste Erfolge sind bereits sichtbar. So ist der Wachtelkönig in dem Gebiet wieder regelmäßig präsent und es ist eine Zunahme wertgebender Brut- und Rastvögel wie Rebhuhn, Schwarzkehlchen, Raubwürger, Silberreiher, Weißstorch und Goldregenpfeifer zu beobachten. Trotz hohem Rastvogelbestand gibt es bislang noch keine Wiederansiedlung von Brutvorkommen des Kiebitzes. Die Anzahl der Kiebitze in Baden-Württemberg ging vom Jahr 2001 mit 4.000 bis 5.000 Brutpaaren auf nur noch 500 bis 700 Paare im Jahr 2013 zurück. Das Land Baden-Württemberg hat sich gegenüber der Europäischen Union verpflichtet, Schutzmaßnahmen für den vom Aussterben bedrohten Kiebitz zu ergreifen. Als solche Schutzmaßnahme soll der geplante Kiebitz-Brutplatz auf Gemarkung Hengstfeld dienen. Das Regierungspräsidium Stuttgart hat zu diesem Zweck zwei bedeutsame Wiesenflächen mit insgesamt 3 ha Fläche nahe des Mahdgrabens erworben. Hier soll der Oberboden abgeschoben und dadurch flache Gemäldemulden, sogenannte Bläken, ausgebildet werden, in denen sich das Oberflächenwasser sammelt. Als zweite Maßnahme wird ein vorhandener Entwässerungsgraben unter einem bestehenden Weg durchgeführt und auf den Wiesenparzellen ein neues Grabenprofil modelliert. Die Regulierung des Wasserstandes erfolgt durch Schütze (kleines Holzwehr), um während der Brutzeit im Frühjahr dauerhaft Wasser in den Senken zu haben. Die Senken werden 70 bis 80 cm tief sein und eine flache Uferneigung erhalten. Außerhalb der Brutzeit trocknen die Senken aus und können wie der Rest des Wiesengrundstücks extensiv bewirtschaftet werden. Ein Pächter für das Grundstück konnte bereits gefunden werden. Um die benachbarten Flächen nicht zu beeinträchtigen, wird eine neue Drainage auf dem Wiesengrundstück errichtet. Der fruchtbare Oberboden, der durch das Abschieben der Senken entsteht, soll im Vogelschutzgebiet verbleiben und wird auf benachbarten Flächen ausgebracht. Die Zustimmung der unteren Fachbehörden liegt bereits vor und die Angrenzerbeteiligung ist erfolgt. Zwar ist der Erfolg einer derartigen Maßnahme nicht garantiert, wie Dr. Deuschle eine Frage aus dem Gemeinderat beantwortete, aber andere gleichartigen Maßnahmen erwiesen sich als sehr erfolgreich.
Der Managementplan für das Vogelschutzgebiet ist mit der Maßnahme noch lange nicht erfüllt, er sieht weitere Maßnahmen vor, für die auch noch finanzielle Mittel der Stiftung Naturschutzfonds vorhanden sind, wobei momentan noch keine weiteren Flächen zur Verfügung stehen.
Der Gemeinderat erteilte sein Einvernehmen zu dem Bauvorhaben unter der Maßgabe, dass der Wasserverband sein schriftliches Einverständnis erklärt. Sollten sich später Probleme für die Angrenzergrundstücke durch Nässebildung ergeben, müssen entsprechende Gegenmaßnahmen wie die Errichtung von Sammlern ergriffen werden. Zudem müssen die für den Transport des Erdaushubs benutzten Feldwege nach Abschluss der Maßnahme in den ursprünglichen Zustand versetzt werden.
Einem weiteren Bauvorhaben, dem Neubau eines Wohnhauses mit Garage auf Flurstück Nr. 318/7 in der Adolf-Jandorf-Straße 1 in Hengstfeld, wurde ebenfalls das Einvernehmen erteilt.
Im Bebauungsplan Obere Heide, der 1967 aufgestellt wurde, ist festgelegt, dass Nebenanlagen im Sinne von § 14 BauNVO in den nichtüberbaubaren Grundstücksflächen nicht zulässig sind.
Nach § 50 der Landesbauordnung sind Nebenanlagen im Innenbereich bis zu 40 m³umbauten Raum verfahrensfrei.
In den letzten Jahren wurden einige Nebenanlagen auch außerhalb der überbaubaren Grundstücksfläche erstellt. Von den Bewohnern des Wohngebiets Obere Heide wurde der Gemeindeverwaltung am 5. Juni 2014 ein Antrag zur Änderung des Bebauungsplanes Obere Heide vorgelegt. Darin wir beantragt, genehmigungsfreie Nebenanlagen bis 40 m³ umbauter Raum auch in den unüberbaubaren Grundstückflächen zuzulassen.
Um dies zu ermöglichen, beschloss der Gemeinderat, den Bebauungsplan dahingehend zu ändern, dass Nebenanlagen außerhalb der überbaubaren Grundstücksfläche bis 40 m³ umbauter Raum zulässig sind. Der Gemeinderat fasste den Änderungsbeschluss und beschloss die öffentliche Auslegung des Planentwurfs und die Beteiligung der Träger öffentlicher Belange.
Der Friedhof in Wallhausen muss erweitert werden. Nachdem sich der Gemeinderat und der Technische Ausschuss in mehreren Sitzungen mit den Vorplanungen ausführlich befasst hatte, wurden dessen Änderungswünsche berücksichtigt und der Planentwurf durch das Ingenieurbüro CDM Smith AG Crailsheim fertiggestellt. Der Planentwurf umfasst die Maximalvariante, wobei noch im Detail im Technischen Ausschuss beraten wird, welche Gestaltungs- und Ausstattungsmerkmale tatsächlich umgesetzt werden.
Die Kosten für die äußere Erschließung des Friedhofs mit Parkplätzen auf der Nordseite und die Einfriedung mit einer Hainbuchenhecke u. a. betragen 98.349.- € netto, die Kosten für die innere Erschließung mit Gestaltung des Übergangs vom alten in den neuen Friedhofsteil, der Anlegung von Grabfeldern, Erdarbeiten, Grünabfallsammelstellen etc. betragen 221.641.- € netto. Das Vorhaben soll in Abschnitten verteilt auf zwei bis drei Jahre durchgeführt werden. Der Gemeinderat stellte den Planvorentwurf fest und übertrug die weitere Detailplanung an den Technischen Ausschuss. Die Verwaltung wurde beauftragt, den Förderantrag für Mittel aus dem Ausgleichstock zu stellen. Dabei wird geprüft, ob auch bauliche Verbesserungen der Aussegnungshalle (Wind- und Regenschutz) förderfähig sind. Parallel dazu muss noch die bau- und bestattungsrechtliche Genehmigung beantragt werden.
Bürgermeisterin Behr brachte ihre Freude über zahlreiche Spenden an die Freiwillige Feuerwehr, Abteilung Wallhausen für das Badfest, an das Projekt „88 Tasten für Wallhausen“ – Anschaffung eines Flügels für das Kulturhaus und an die Ortschaft Michelbach/Lücke für die Durchführung der Michelbacher Kärwe zum Ausdruck und bedankte sich bei den Spendern. Der Gemeinderat genehmigte die Annahme der Spenden.
Unter dem Tagesordnungspunkt Bekanntgaben/Verschiedenes informierte Bürgermeisterin Behr über die folgenden Angelegenheiten:
Die von der Wegekommission festgelegten Splittarbeiten konnten dieses Jahr witterungsbedingt und bedingt durch die Auslastung der beauftragten Firma nicht durchgeführt werden. Bürgermeisterin Behr hofft, dafür im Jahr 2015 den doppelten Betrag im Haushalt bereitstellen zu können.
Der landwirtschaftliche Weg zum Schleehardshof, der ursprünglich in einem gemeinsamen Flurneuordnungsverfahren mit der Gemeinde Satteldorf saniert werden sollte, wurde jetzt auf Gemarkung Satteldorf gerichtet. Auf Antrag der Gemeinde Satteldorf wurde er jetzt durch die Straßenverkehrsbehörde für die Durchfahrt mit Ausnahme des landwirtschaftlichen Verkehrs gesperrt.
Wie bereits im Gemeinderat besprochen erhöht sich der Beitrag für die Betreuung von Fundtieren im Tierheim Crailsheim von 40 auf 80 Cent pro Jahr und Einwohner. Die beteiligten Kommunen stimmten zwischenzeitlich alle dieser Regelung zu, wobei die Beitragshöhe erneut geprüft werden soll, wenn der Kredit für den Neubau des Tierheims getilgt ist. Er hatte die Beitragserhöhung erforderlich gemacht.
Bis zur nächsten Gemeinderatssitzung am 12. November finden die folgenden Veranstaltungen in der Gemeinde statt:
Sa., 25.10. Kulturprogramm der Gemeinde Wallhausen:
„Magic – acoustic - Guitars“; Musikalischer Cocktail des Gitarrenduos Palatzky & Waßer
So., 26.10. Schwäbischer Albverein, Ortsgruppe Wallhausen und Gemeinde Wallhausen in Kooperation:
Tagesfahrt nach Wallhausen an der Nahe unter dem Motto „Wandern und Wein“
Herbst- und Kürbisfest des Landfrauenvereins Wallhausen
Sa., 08.11. Evangelische Kirchengemeinden Wallhausen und Schainbach: Kinderbibeltag im Kulturhaus Wallhausen
Weinfest der SpVgg. Hengstfeld-Wallhausen
So., 09.11. Ökumenischer Gottesdienst zur Reichspogromnacht in der Synagoge Michelbach an der Lücke
Die ungarische Partnergemeinde Kismaros hat mit Herrn Rudolf Neubauer einen neuen Bürgermeister. Dies ergaben die kürzlich stattgefundenen Bürgermeisterwahlen.

Sitemap

Hinweisbox