Bericht

Bericht - 20.05.2009

Ort: Rathaussaal

Keine Fragen wurden in der Einwohnerfragestunde zu Beginn der öffentlichen Sitzung des Gemeinderats Wallhausen gestellt.

Zu Tagesordnungspunkt zwei, Neubau des Bahnsteigs in Wallhausen, begrüßte Bürgermeisterin Rita Behr Herrn Christian Brinkmann, Leiter des DB-Regionalnetzes WestFrankenBahn. Herr Brinkmann hatte seinen Mitarbeiter Julian Fassing mitgebracht, bei der WestFrankenBahn zuständig für die Infrastrukturplanungen und gleichzeitig Projektleiter für den Bau des Haltepunkts Wallhausen. Die Tauberbahn als Bestandteil der WestFrankenBahn verbindet mit einer Streckenlänge von rund 210 km Aschaffenburg über Miltenberg und Lauda mit Crailsheim. Hinzu kommt eine weitere Strecke im Odenwald. Herr Brinkmann konnte über die Anstrengungen zur Erhaltung und Stärkung der Tauberbahn berichten. So wurden in den letzten Jahren zahlreiche Langsamfahrstellen beseitigt, u. a. ein Brückenanfahrschaden in Wallhausen. Durch diese Maßnahmen fahren die Züge nun schneller, erreichen ihr Ziel pünktlicher und die Fahrgastzahlen sind angestiegen. Auch Schüler stiegen auf die Schiene um. In der Kette der Bahnhöfe bis Crailsheim fehlt jetzt nur noch Wallhausen.


Da sich der Bahnhof in Privateigentum befindet und auch der Bahnsteig in diesem Bereich nicht mehr besteht, ist ein Neubau Voraussetzung für die Reaktivierung des Haltepunkts Wallhausen. Herr Brinkmann bedankte in diesem Zusammenhang für die gute Zusammenarbeit bei Bürgermeisterin Behr und allen, die in den vergangenen Jahren für den Haltepunkt gekämpft haben. Sein herzliches Dankeschön galt insbesondere der Gemeinde, die den Grunderwerb für den Zugang zum Bahnsteig und zur Anlegung von Parkplätzen bereits getätigt hat. Zum Verfahren teilte Herr Brinkmann mit, dass nach einer Präzisierung der Planung die Vorlage der Pläne beim Eisenbahnbundesamt erfolgen wird, das als Planfeststellungsbehörde den Bereich Baurecht komplett abdeckt. Danach folgt noch die bautechnische Prüfung.

Herr Fassing erläuterte die Planvariante, die nach etlichen Überlegungen von der WestFrankenBahn ausgewählt wurde. Der neue Bahnsteig beginnt im Anschluss an das Privatgrundstück mit dem ehemaligen Bahnhof und reicht bis über die Lagerhalle der ehemaligen GEOGE hinaus. Der Bahnsteig wird 100 m lang und 55 cm hoch sein, eine Höhe, die den Einstieg in alle modernen Triebwagen ermöglicht. Die Länge gewährleistet, dass zwei Züge hintereinander halten können. Für den behindertengerechten Zugang wird eine Rampe zwischen dem neben dem ehemaligen Bahnhof erstellten Neubau und der Lagerhalle sorgen. Direkt an diesem Zugang wird auch ein 4,5 x 1,5 m großes Wetterschutzhäuschen mit einem Fahrkartenautomaten erstellt. Ein Blindenleitsystem mit taktilen Elementen wie Rillenbodenplatten rundet die behindertengerechte Ausstattung ab. Auf Anregung aus der Mitte des Gemeinderates wird Herr Fassing prüfen, ob bei anderer Anordnung der ursprünglich 5 bahnsteignahen Parkplätze noch zusätzliche Plätze geschaffen werden können. Die geschätzten Gesamtkosten liegen bei ca. 150.000.- bis 180.000.- €. Ein Zuschuss in Höhe von 75 % wird aus Mitteln des Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetzes erwartet. Weitere Zuschussmöglichkeiten werden geprüft. Der Zeitplan sieht vor, dass die fertige Planung bis Ende August 2009 vorliegt, die dann dem Eisenbahnbundesamt vorgelegt wird. Es ist davon auszugehen, dass die Prüfung beim Eisenbahnbundesamt bis Ende Sommer 2010 dauern wird. Diese Zeit kann genutzt werden, um die Finanzierung abzuklären und die Förderanträge zu stellen. Der Bau kann dann 2010/2011 erfolgen. Nach ausgiebiger Beratung schloss sich der Gemeinderat der vorgelegten Planung an.

Dipl. Ing. Waimer vom Ingenieurbüro PW-Plan hatte wie vom Gemeinderat beschlossen die Ausschreibung für den Einbau eines Feinrechens in die Kläranlage Wallhausen durchgeführt. Mehrere Spezialanlagenbauer wurden angeschrieben und darum gebeten, unterschiedliche technische Systeme anzubieten. In enger Absprache mit Klärwärter Simon Hautzinger entschied man sich dafür, einen Stufenrechen zu wählen. Zwar liegen die Anschaffungskosten im Vergleich zu einem Trommelsiebrechen höher, aber die Vorteile wiegen diesen höheren Preis auf. Im Gegensatz zu einem Trommelsiebrechen kommt der Stufenrechen ohne bewegliche Teile wie Bürsten und Rollen aus und er ist bei Wartungsarbeiten wesentlich leichter zugänglich. So ist das Gehäuse leicht zu öffnen um z. B. Verzopfungen zu beseitigen. Durch die Antriebsordnung über dem Gerinne ist eine Berührung mit dem Klärwasser ausgeschlossen, was die Arbeiten für den Klärwärter hygienischer macht. Momentan wird noch geprüft, ob die Nutzung einer auf dem Kläranlagengelände vorhandenen Quelle für den Rechen möglich ist. Das Wasser wird benötigt, weil das anfallende Rechengut gewaschen wird, um anorganisches von organischem Material zu trennen, das in der Kläranlage verbleibt. Das zu entsorgende Rechengut wird dann noch gepresst, um die Abfallmenge zu minimieren. Nach eingehender Beratung beschlossen die Mitglieder des Gemeinderates die Anschaffung eines Stufenrechens Marke Huber von der Firma Stengelin-Specker Anlagenbau als günstigster Bieter zum Bruttopreis von 52.390,21 € inklusive Einbau.

Ortsvorsteher Volker Trumpp informierte anschließend anhand der Baupläne von Architekt Andreas Günther aus Schnelldorf über den aktuellen Stand des Projekts Dorfgemeinschaftshaus Michelbach/Lücke. In einer gemeinsamen Besprechung aller Beteiligten waren noch einige Änderungen der Pläne besprochen worden, u. a. im Eingangsbereich. Architekt Günther wird die Bauunterlagen entsprechend ändern, die dann beim Landratsamt zur Genehmigung eingereicht werden. Die geplante umweltfreundliche Holzpellets-Heizung wird in der momentan noch vermieteten Garage untergebracht, das Pellets-Lager in einem Garagennebenraum. Im Erdgeschoss werden die behindertengerechten Toiletten entstehen. Im Obergeschoss war es den Michelbacher Vereinen wichtiger, anstelle von Räumen für jeden Verein ein Besprechungszimmer für 10 Personen einzuplanen, da manchen Vereinen ein Schrank im neuen Dorfgemeinschaftshaus zur Aufbewahrung von Unterlagen genügt. Im Dachgeschoss sind nur geringe brandschutztechnische Veränderungen erforderlich. Über die beantragten ELR- und Ausgleichstockzuschüsse wird voraussichtlich im Juli entschieden.

Weiter erteilte der Gemeinderat das Einvernehmen zum Abbruch eines Wohnhauses auf Flurstück Nr. 193/1 in Michelbach/Lücke und zum Umbau eines Wohnhauses mit Dachgeschoss-Ausbau auf Flurstück Nr. 199 in Hengstfeld.

Den Abschluss der öffentlichen Sitzung bildete der Tagesordnungspunkt Bekanntgaben/ Verschiedenes.

Bürgermeisterin Behr informierte die Mitglieder des Gemeinderates über eine Mitteilung der EnBW/ODR, dass die Stromoberleitungen in der Hirtengasse in Hengstfeld in gutem Zustand sind und noch mindestens 15 Jahre ihren Dienst tun. Aus diesem Grund wird keine Erdverkabelung durch den Energieversorger im Zuge des Ausbaus der Hirtengasse erfolgen. Nur wenn ein separater Graben gezogen wird, wäre eine Erdverkabelung möglich. Dies wurde vom Gemeinderat abgelehnt.

Im Zuge der Gasleitungsverlegungsarbeiten der EnBW/ODR in Wallhausen wurde die Gemeinde darüber informiert, dass nun auch der Mühlweg einbezogen wird. Da die Gasleitung mittig im Mühlweg verlegt werden soll, wie die Prüfung durch Bauhofleiter Martin Jakob ergab, wäre es später schwierig, an den sanierungsbedürftige Abwasserkanal und die Wasserleitung heranzukommen. Der Technische Ausschuss des Gemeinderates wurde in einer Sondersitzung von Dipl. Ing. Andreas Ruis von der CDM Crailsheim vor Ort informiert und beschloss, die Kanalsanierung im Mühlweg vorzuziehen. Da die Maßnahme mit Ausgaben von 88.547.- € brutto nicht im Haushaltsplan enthalten ist, wird im Zusammenhang mit den Ausgaben im Rahmen des Konjunkturpakets II ein Nachtragshaushaltsplan im Herbst 2009 immer wahrscheinlicher, wie Kämmerer Jürgen Rosenäcker mitteilte.

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