Bericht

Bericht - 28.01.2004

Ort: Rathaussaal

Das Wallhäuser Freibad wird derzeit zu einem Naturerlebnisbad mit hohem Erlebniswert umgebaut. Auch für das sanierungsbedürftige Freibadgebäude wird eine Lösung gesucht, um einem möglichen Investor im Gastronomiebereich eine attraktive Planung vorweisen zu können. Die drei Architekten Andreas Günther/Schnelldorf, Otto Kern/Rothenburg o.d.T. und Gert Stirn/Crailsheim antworteten auf eine entsprechende Anfrage der Gemeinde und stellten kürzlich dem Gemeinderat ihre Pläne vor.

Die Vorgaben der Gemeinde Wallhausen waren die funktionelle Trennung eines ganzjährig nutzbaren Gastronomiebereichs und der sanitären Einrichtungen im Untergeschoss des Gebäudes, die Schaffung eines Raumes für die DLRG-Gruppe Wallhausen und die Schaffung des Zugangs des Bades außerhalb des Gastronomiebereichs. Die Vorstellungen für das neue Gebäude im künftigen Naturerlebnisbad reichten vom Abriss des bisherigen Gebäudes und kompletten Neubau bei Architekt Kern bis zum Umbau des vorhandenen Gebäudes bei den beiden anderen Architekten.

Kernstück des Entwurfes von Architekt Günther ist der Bau eines separaten Gebäudes für die Nutzung durch die DLRG. Im Untergeschoss dieses Gebäudes sind ein Sanitätsraum und ein Raum für die DLRG-Jugend vorgesehen, im Erdgeschoss der eigentliche Schulungsraum für die DLRG. Der Haupteingang zum Bad liegt zwischen dem bestehenden und dem künftigen DLRG-Gebäude. Neben der Möglichkeit, über die Terrasse und eine Treppe zum Bad zu gelangen soll auch ein barrierefreier Zugang über einen leicht ansteigenden Weg geschaffen werden. Weitere Ein- bzw. Ausgänge, die mit einem Kassenautomaten ausgestattet sind, befinden sich zur Badfestplatzseite und zu den Sportanlagen hin. Im eigentlichen (bestehenden) Hauptgebäude finden im Untergeschoss im bestehenden hinteren Bereich Lager- und Technikräume Platz, im vorderen Bereich zum Bad hin schafft ein Anbau Raum für Umkleiden, Duschen und WC’s, Babywickelraum und abschließbaren Unterbringungsmöglichkeiten für Wertsachen. Das Erdgeschoss ist der gastronomischen Nutzung mit einem Gastraum im Bereich der früheren Umkleiden und einer Innen- und Außentheke vorbehalten. Die Kosten der von Architekt Günther vorgestellten Umbaumaßnahme belaufen sich auf rund 295.000.- €.

Ein kompletter Neubau für das künftige Badgebäude mit einem markanten Kuppeldach über dem Gastronomiebereich wurde von Architekt Otto Kern aus Rothenburg ob der Tauber vorgestellt. Unter der Kuppel findet ein Café bzw. Bistro Platz, daneben unter einem Flachdach der Gastraum. Zur Straße hin ist dem Kuppelbau ein niedrigerer Flachdachgebäudeteil vorgelagert. Der Zugang ist entweder vom Badfestplatz oder von der Kindergartenseite möglich. Die Kosten für die Planvariante von Otto Kern betragen rund 470.000.- €.

Architekt Gert Stirn aus Crailsheim stellt sich ein Freibadgebäude vor, bei dem entsprechend dem Naturcharakter des künftigen Bades Holz zum einen in tragenden Konstruktionen und zum anderen in Fassadenverkleidungen eine wichtige Rolle spielt. Für den Haupteingang, der zum Kulturhaus hin gewandt ist, wird ein Anbau in Holzständerbauweise mit Holzverschalung erstellt. Die BesucherInnen gehen durch ein helles, lichtdurchflutetes Gebäude am Gastronomiebereich vorbei über eine behindertengerechte Rampe hinunter zum Bad. Der helle, offene Charakter des Gebäudes wird durch eine aufschiebbare Glaswand hin zur künftigen Terrasse verstärkt. Die bisherige Stahlbetontreppe wird, um Raum für eine größere Terrasse und die Zugangsrampe (beides als Holzkonstruktion) zu schaffen, abgebrochen. Der Eingang zum Gastronomiebereich erfolgt über den bisherigen, nun mit einem Vordach versehenen Eingang. Hier finden rund 60 Gäste Platz. Über das bisherige, sanierungsbedürftige Dach wird flachgeneigtes Dach gezogen, zusätzlich wird im Erdgeschoss Raum für ein Kiosk geschaffen. Im Untergeschoss des Gebäudes sind Toiletten, Behinderten WC und Babywickelraum sowie Abstellräume vorgesehen. Auch die DLRG ist im geplanten Gebäude adäquat untergebracht. Die Kosten des Entwurfes von Architekt Stirn belaufen sich einschließlich Außenrenovierung auf rund 300.000.- €, wobei sich dieser Betrag durch Eigenleistungen um ca. 60.000.- € reduzieren lässt.

Im Gemeinderat war man sich einig, dass es sich bei den drei vorgestellten Entwürfen um sehr gute Lösungen für eine zukünftige gastronomische Nutzung des Freibadgebäudes handelt. Hier gilt es allerdings, zunächst einen Investor zu finden, bevor man an den Umbau des Gebäudes gehen kann. Für die Badesaison 2004 beschloss man, die für die Aufnahme des Badebetriebes erforderlichen Sanierungsmaßnahmen im alten Gebäude zu treffen und für den Kioskbetrieb einen Pächter zu suchen. Parallel dazu wird die Verwaltung intensiv einen Investor für den Gastronomiebereich suchen, um dann nach der Sommerpause im Gemeinderat über die endgültige Lösung für das Freibadgebäude zu beraten.

Kinderschwache Jahrgänge und die höhere Lebenserwartung lassen den Anteil der SeniorInnen an der Bevölkerung zunehmen. Gleichzeitig findet man die traditionelle Großfamilie, in der die Großeltern im Alter durch die Familie versorgt wurden, immer seltener. Was vielerorts fehlt, sind moderne Seniorenwohneinrichtungen, wo den BewohnerInnen ein möglichst selbstständiges Wohnen ermöglicht wird, ihnen aber bei Bedarf auch Pflege und Betreuung geboten wird. Um auch in der Gemeinde Wallhausen ein solches Angebot zu ermöglichen beschlossen die Mitglieder des Gemeinderates, im Rahmen der für den Bau einer Kleingartenanlage ohnehin erforderlichen Bebauungsplanänderung Untere Heide/Wallhausen auch den Bau einer Seniorenwohnanlage zuzulassen.

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