Die Aufstellung eines Lärmaktionsplans ist für die Gemeinde Wallhausen verpflichtend. Daher hatte der Gemeinderat in seiner Sitzung am 26. April 2017 den Aufstellungsbeschluss für einen Lärmaktionsplan gefasst, und das Ingenieurbüro für Verkehrswesen Koehler & Leutwein GmbH & Co. KG aus Karlsruhe mit der Lärmaktionsplanung beauftragt. Dipl.-Ing. Frank Rogner, einer der Geschäftsführer des Ingenieurbüros, erläuterte dem Gemeinderat den Planentwurf. Grundlage ist europäisches Recht, das im Bundesimmissionsschutzgesetz in nationales Recht umgesetzt wurde. Betroffen ist hier die Ortsdurchfahrt Wallhausen wegen der vielbefahrenen B 290.
Bei der Lärmaktionsplanung wird ausgehend von der durch die Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg LUBW erstellten Lärmkartierung der Ist-Zustand bewertet. Ziel der Lärmaktionsplanung ist die Verhinderung bzw. Minderung von Umgebungslärm insbesondere dort, wo die Geräuschbelastung gesundheitsschädliche Auswirkungen haben kann. Dazu werden in Lärmaktionsplänen mögliche Maßnahmen zur Reduzierung der Geräuschbelastungen zusammengestellt.
Für die Lärmberechnungen wurde von der LUBW eine Verkehrsbelastung von ca. 9.300 Kfz/24h zugrunde gelegt. Die Schwerverkehrsanteile wurden mit: 9,0 / 4,7 / 12,6% (day / evening / night) berücksichtigt. Als Ergebnis der Bewertung durch das Ingenieurbüro Koehler & Leutwein sind in der Ortsdurchfahrt Wallhausen teils sehr hohe Belastungen an den direkt der B 290 zugewandten Fassaden festzustellen.
Bei den infrage kommenden kommunalen Lärmschutzmaßnahmen (Vermeidung, Minderung, Verlagerung, Schallschutz) ist man aufgrund der topografischen Gegebenheiten und des überörtlichen Durchgangsverkehrs sehr eingeschränkt. Als effektive Lärmschutzmaßnahme wurde bereits 2008 der Einbau von Lärmschutzfenstern finanziell gefördert.
Als kurzfristig zu verwirklichende Maßnahme zur Lärmminderung schlug Dipl. Ing. Rogner die Ausweisung einer durchgehenden Tempo 30 – Geschwindigkeitsbeschränkung in der Ortsdurchfahrt vor. Diese muss allerdings von der zuständigen Straßenverkehrsbehörde angeordnet werden. Auch der neue Fahrbahnbelag der Ortsdurchfahrt wird zu einer Reduzierung des Verkehrslärms führen, wie Dipl. Ing. Rogner feststellte. Als weitere Maßnahme wurde von Dipl. Ing. die Möglichkeit aufgezeigt, ein LKW-„Transit“-Verbot zu beantragen, um Mautausweichverkehr parallel zur Autobahn A 7 zu vermeiden.
Eine langfristig umzusetzende Maßnahme wäre der Bau einer Ortsumgehung, die aber sehr schwer zu verwirklichen sein wird, wurde sie doch vor kurzem erst aus dem Bundesverkehrswegeplan gestrichen, wie Bürgermeisterin Behr-Martin sagte. Die Gemeinde wird weiterhin versuchen, die Ortsumgehung zu bekommen. Bürgermeisterin Behr-Martin sah den Lärmaktionsplan als Chance, die Notwendigkeit einer Geschwindigkeitsbeschränkung auf Tempo 30 in der Ortsdurchfahrt zur Entlastung der Anwohner nachzuweisen. Gemeinde und Bund sind aktuell gemeinsam daran, mit dem Fahrbahnneubelag baulich etwas zu tun. Dazu zählt auch eine Kurvenaufweitung im Bereich Brauereigasthof „Schwarzer Adler“ zum Erreichen eines besseren Verkehrsflusses in diesem Bereich, um so Stop-and-go“-Verkehr von anhaltenden und wieder anfahrenden LKW zu verringern und dadurch Straßenverkehrslärm zu vermindern.
Der Gemeinderat stellte den Entwurf des Lärmaktionsplans für den Bereich Ortsdurchfahrt der B 290 durch Wallhausen fest und beschloss die Beteiligung der Träger öffentlicher Belange.
Jugendreferent Fred Belschner konnte in seinem Bericht über die Jugendarbeit von guten Besucherzahlen und zahlreichen Aktionen während des vergangenen Jahrs berichten. So wurde gemeinsam gebacken und gekocht, gemalt und gebastelt, und es fanden Billard- und Tischkickerturniere statt. Im Rahmen des Kinderferienprogramms wurde eine Exkursion zum Thema „Energie pur erleben“ durchgeführt, die u. a. Informationen zum Thema Nutzung regenerativer Energien vermittelte. In einer Gemeinschaftsaktion engagierten sich die JugendhausbesucherInnen auch bei der Pflege der Außenanlagen und strichen die Sitzbänke vor dem Jugendhaus neu. Ein ganz besonderes Highlight der Jugendhaus-Veranstaltungen war das regelmäßige Training mit Kickbox-Weltmeister Michael Smolik aus Satteldorf, das der Weltmeister leider wegen seiner immer zahlreicheren Verpflichtungen mittlerweile aufgeben musste.
Die Obdachlosen- und Flüchtlingsunterkunft in der Wallhäuser Straße in Michelbach/Lücke wird im Oktober erstmals von Flüchtlingen bezogen. Da die bisherige Heizung des von der Gemeinde Wallhausen erworbenen Altbaus mit Einzelöfen, teils elektrisch, teils mit Öl beheizt unzureichend ist, beschloss der Gemeinderat den Einbau einer Zentralheizungsanlage. Der Auftrag für eine Ölbrennwertheizung wurde an die Firma Scheu aus Michelbach/Lücke als günstigste Bieterin zum Preis von 18.078,50 € brutto vergeben.
Unter dem Tagesordnungspunkt Bekanntgaben und Verschiedenes wies Bürgermeisterin Behr-Martin auf den Fachtag „Alter und Pflege“ des Landratsamts am 9. November in Wolpertshausen sowie die Terminverschiebung der öffentlichen Gemeinderatssitzung vom 15. auf den 22. November hin.