Bericht

Bericht - 14.11.2007

Ort: Rathaussaal 19 Uhr

Nach der Ehrung der Blutspender und der Einwohnerfragestunde, in der keine Fragen gestellt wurden, begrüßte Bürgermeisterin Rita Behr Pfarrer Bernhard Ritter von der evangelischen Kirchengemeinde Hengstfeld. Pfarrer Ritter war gekommen, um über die Renovierung des Turmes der St. Lambert-Kirche zu berichten. Am 23. April dieses Jahres brach ein Ecksimsstein aus dem Turm, verursachte Schäden am Kirchendach und fiel zu Boden. Glücklicherweise kam bei diesem Vorfall keine Person zu Schaden. Seither ist der Kirchplatz gesperrt und der Turm eingerüstet. Zahlreiche Behörden u. a. das Denkmalamt waren mit der Prüfung des Vorfalls beschäftigt, weshalb das Ergebnis erst jetzt bekannt wurde. So ist der Boden der Glockenstube des in der heutigen Form im Jahr 1901 erbauten Turms nicht stark genug befestigt; die Glocken schwingen zu stark. Aus diesem Grund musste das Geläut abgestellt werden, stattdessen „läuten“ elektronische Glocken. Alle drei Lagen Simssteine, die bei der Sanierung im Jahr 1980 erneuert wurden, müssen verankert und teilweise ausgetauscht werden. Die Eckplatten des Turmes müssen ebenfalls verankert werden, die Glockenstube muss durch zusätzliche Eisenträger und Querverstrebungen befestigt werden. An den Kosten beteiligt sich die evangelische Landeskirche mit einem Zuschuss von 30 %, 5 % steuert der Kirchenbezirk bei. Der Restbetrag von voraussichtlich 80.000.- bis 100.000.- € muss von der evangelischen Kirchengemeinde Hengstfeld getragen werden. Da die Kirchengemeinde in den Vorjahren mit dem Neubau des Pfarrhauses und dem Abriss des alten Pfarrhauses mit Neugestaltung des Kirchplatzes umfangreiche Vorhaben durchgeführt hat, trifft sie die unerwartete Sanierung des Kirchturms, die aus Sicherheitsgründen keinen Aufschub duldet, schwer. Eine weitere Hiobsbotschaft traf die Kirchengemeinde erst kürzlich, da sich bei Wartungsarbeiten herausstellte, dass die Kirchenorgel ebenfalls akut sanierungsbedürftig ist. Da die bürgerliche Gemeinde anders als in Wallhausen und Michelbach/Lücke in Hengstfeld nur an der Unterhaltung der Glocken und der Turmuhr beteiligt ist, wandte sich Pfarrer Ritter zunächst mit der Bitte um ideelle Unterstützung an den Gemeinderat. Da den Kirchengemeinden der Einzug des Kirchgeldes nicht mehr möglich ist (in Hengstfeld machte das Kirchgeld rund 1.000.- €/Jahr aus), soll ein Schreiben mit der Bitte um einen freiwilligen Hengstfelder Beitrag an alle Haushalte im Bereich der Kirchengemeinde Hengstfeld gerichtet werden. Die Bitte der Kirchengemeinde an den Gemeinderat, das Schreiben mit einer Nennung von Gemeinde- und Ortschaftsrat im „PS“ (Postscriptum) zu unterstützen, wurde vom Gemeinderat einstimmig bejaht. Die zweite von Pfarrer Ritter vorgetragene Bitte der evangelischen Kirchengemeinde, die finanzielle Unterstützung der Turmsanierung wohlwollend in die weiteren Beratungen mit aufzunehmen (bei der Turmsanierung im Jahr 1988 wurde ein Betrag von 5.000.- DM bewilligt) nahmen die Mitglieder des Gemeinderates zur Kenntnis und werden sie im Rahmen der Haushaltsplanberatungen erwägen.



In der nichtöffentlichen Sitzung des Gemeinderates am 17. Oktober 2007 wurde ein Beschluss in Grundstücksangelegenheiten gefasst und der Antrag zur Aufnahme in das Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum ELR gestellt.



Anschließend informierte Bürgermeisterin Behr über das Ergebnis der Verkehrsschau am 12.07.2007. Bei der Verkehrsschau mit Vertretern von Gemeinde, Polizeidirektion und Landratsamt wurden folgende Punkte vor Ort besprochen:



- Vorankündigung Durchfahrtshöhe im Bereich B 290 Abzweigung Gaggstatt.

Die Bedarfsumleitung der A 6 zwischen der AS Satteldorf und der AS Kirchberg ist zwar über Rot am See – Gaggstatt – Kirchberg ausgeschildert, dennoch kommt es häufig vor, das LKW in Wallhausen direkt nach Gaggstatt fahren wollen. Diese LKW kommen dann an die Bahnunterführung und haben dort keine Wendemöglichkeit. Als Abhilfe werden entsprechende Verkehrsschilder auf der K 2509 nach Einmündung Mistlau. und an der Vorwegweisung in Wallhausen aus Richtung Satteldorf angebracht.



- Verkehrssituation Ortsausgang Limbach Richtung Kühnhardt

Eine Anwohnerin hatte sich an die Gemeindeverwaltung gewandt und vorgetragen, dass im Bereich ihres Grundstücks die Fahrzeuge mit überhöhter Geschwindigkeit fahren würden. Die Örtlichkeit wurde im Rahmen der Verkehrsschau nochmals besichtigt. Hier wurde bereits eine Zone 30 angeordnet. Verkehrsrechtlich bestehen keine weiteren Möglichkeiten, hier einzugreifen. Zudem ist das Verkehrsaufkommen hier insgesamt als gering einzustufen. Die Standorte der Ortstafel und des Zeichens 274.1-50 (Zone 30) werden jedoch geringfügig verändert. Die Ortstafel wird daher ca. 30 m weiter nach außen versetzt. In einem Abstand von 15 m zur Ortstafel wird dann das Zone 30-Zeichen aufgestellt.



- Touristisches Leitsystem, zusätzliche Schilder

Innerorts kann die Gemeinde diese Schilder in eigener Zuständigkeit aufstellen. Sie dürfen jedoch nicht an der amtlichen Wegweisung angebracht werden.



- Parken bei Bäckerei Schnotz

Direkt vor der Bäckerei wird das Halten als nicht zulässig eingeschätzt, da es sich hier um eine unübersichtliche Stelle handelt. Nach § 12 Abs. 1 Nr. 1 der Straßenverkehrsordnung ist das Halten an engen und unübersichtlichen Straßenstellen verboten. Fahrzeuge, die auf dieser Fahrbahnseite anhalten, können somit bußgeldrechtlich beanstandet werden. Auf der gegenüberliegenden Fahrbahn ist das Halten von Fahrzeugen grundsätzlich möglich. Es muss eine Fahrbahnrestbreite (der Gesamtfahrbahn) von mindestens 3,05 m verbleiben und es darf nicht auf dem Gehweg geparkt werden. Wird hier vorschriftsmäßig geparkt/gehalten, so führt dies zwangsläufig auch zu einer Geschwindigkeitsreduzierung der bergabwärts fahrenden Fahrzeuge, da diese dann dem Gegenverkehr den Vorrang einräumen müssen.



- Ortsdurchfahrt Wallhausen, Verkehrsbelastung

Von Seiten der Gemeindeverwaltung wurde vorgetragen, dass es in der Ortsdurchfahrt zu erheblichen Belastungen durch ein erhöhtes LKW-Aufkommen kommt. Zudem besteht der Eindruck, dass die LKW teilweise mit überhöhter Geschwindigkeit durch den Ort fahren. Bei der Verkehrsschau wurde vereinbart, dass eine Verkehrszählung mittels Seitenradarmessung durch die Straßenmeisterei durchgeführt wird, damit objektive Daten vorliegen.

Die Verkehrszählung wurde in der Zeit vom 17.09. bis 24.09.2007 durchgeführt. Es wurden folgende Daten erhoben:

1. Fahrtrichtung Rot am See:

Im Zeitraum 17.09.2007, 12.00 Uhr, bis 24.09.2007, 09.00 Uhr, wurden in dieser Fahrtrichtung insgesamt 36878 Fahrzeuge gezählt, davon 274 Kradfahrer, 32131 PKW, 2770 Fahrzeuge bis 12 m (Busse, Klein-LKW 7,5 t) und 1703 Fahrzeuge der Größenklasse 12 bis 40 m Länge (LKW und Lastzüge).

34.180 Fahrzeuge fuhren Geschwindigkeiten bis 50 km/h. Zwischen 50 und 60 km/h fuhren 2574 Fahrzeuge. 124 Fahrzeuge fuhren schneller als 60 km/h.

Die Geschwindigkeiten über 60 km/h wurden nur von PKW bzw. Krad und in der Hauptsache nachts gefahren.

2. Fahrtrichtung Crailsheim:

In dieser Fahrtrichtung wurden insgesamt 35716 Fahrzeuge gezählt, davon 485 Kradfahrer, 31477 PKW, 2446 Fahrzeuge bis 12 m (Busse, Klein-LKW 7,5 t)und 1308 Fahrzeuge Fahrzeuge der Größenklasse 12 bis 40 m Länge (LKW und Lastzüge).

33932 Fahrzeuge fuhren nicht schneller als 50 km/h, 1665 Fahrzeuge fuhren zwischen 50 und 60 km/h, 111 Fahrzeuge fuhren zwischen 60 und 70 km/h, eines zwischen 70 und 80 km/h.

3. Gesamtbetrachtung beider Fahrtrichtungen:

Im gesamten Messzeitraum wurden 72.594 Fahrzeuge gezählt. Davon waren 8.227 Fahrzeuge über 12 m lang, dies entspricht 11,33 %.

Im Schnitt fuhren täglich (24 h) 5405 Fahrzeuge in Richtung Rot am See und 5.220 in Richtung Crailsheim. Das ergibt eine Gesamtverkehrsbelastung von 10.625 Fahrzeugen am Tag.

Die Geschwindigkeiten der Fahrzeuge über 12 m Länge gestalteten sich wie folgt:

In Fahrtrichtung 1 fuhren fast alle Fahrzeuge langsamer als 40 km/h, das schnellste Fahrzeug über 12 m Länge wurde hier mit einer Geschwindigkeit von 47 km/h gemessen.

In Fahrtrichtung 2 fuhren ebenfalls fast alle Fahrzeuge unter 40 km/h, 9 Fahrzeuge wurden mit einer Geschwindigkeit zwischen 50 und 53 km/h erfasst.

Der Schwerverkehr bewegt sich also mit ganz wenigen Ausnahmen stets im Bereich der zulässigen Geschwindigkeit innerorts bzw. teilweise erheblich darunter.

Für eine Reduzierung der Geschwindigkeit für LKW auf 30 km/h in der Ortsdurchfahrt besteht nach der Auswertung der erhobenen Daten kein Anlass. -

Weiter wurden in der Ortsdurchfahrt Wallhausen die folgenden verkehrsrechtlichen Anordnungen getroffen: Die Mittelmarkierung im Kurvenbereich B 290, Blaufelder Straße/Kirchberger Straße ist zu erneuern. Aus Fahrtrichtung Crailsheim sind in Richtung Ortsmitte vor der 1. Kurve (Straßenlaterne vor Parkplatz Brauereigaststätte) Zeichen 625 (Richtungstafel in Kurven) aufzustellen. Das Verkehrszeichen Wegweisung „Hammerschmiede“ in der Crailsheimer Straße ist zu erneuern.


- Hengstfeld, Aufstellung Warnzeichen „Pferde“

Der Antrag auf Aufstellung eines Warnzeichens wurde von Anwohnern an die Verwaltung herangetragen, da hier Pferde auf der Straße in den Stall geführt werden müssen. Von Seiten der Verkehrsschau wird der Antrag aus folgenden Gründen jedoch abgelehnt:

Die Strecke ist im betroffenen Abschnitt übersichtlich, sowohl für den Fahrzeugführer als auch für den Pferdehalter ist die Situation rechtzeitig erkennbar. Die Pferde sind einzeln am Zügel zu führen, der Verkehr auf der Fahrbahn ist entsprechend zu beachten, da dieser hier Vorrang hat. Es dürfen keine Strohballen oder ähnliches als Hindernis auf die Fahrbahn aufgebracht werden. Die einzige Möglichkeit hier wäre, ein Fahrzeug ordnungsgemäß abzustellen und so eine Barriere zur Fahrbahn zu schaffen.


- Hengstfeld, Erweiterung Zone 30

Der Antrag wurde ebenfalls von Anwohnern an die Verwaltung herangetragen, da hier viele Fußgänger unterwegs sind. Von Seiten der Verkehrsschau wird der Antrag befürwortet. Es wurde daher die verkehrsrechtliche Anordnung, dass am Gemeindeverbindungsweg Wallhausen-Hengstfeld am Ortsrand von Hengstfeld bei der Streuobstwiese ein Ortsschild aufzustellen ist. Ca. 15 m hinter dem Ortsschild wird ein Tempo-30-Zone-Schild aufgestellt, und im weiteren Verlauf des Weges bei der Einmündung und die Kreisstraße bei den Tennisplätzen ebenfalls ein Tempo-30-Schild.


- Triftshäuser Straße, Erneuerung Verkehrszeichen

Hier müssen zwei Verkehrszeichen erneuert werden.

Grundsätzlicher Informationsbedarf ergab sich hinsichtlich der Notwendigkeit der Erweiterung der Abgas- und Druckluftanlage für das neue Feuerwehrfahrzeug LF 10/6 im Feuerwehrmagazin Wallhausen. Auf Antrag aus der Mitte des Gemeinderates wurde daher dieser Tagesordnungspunkt auf die nichtöffentliche Sitzung vertagt.

Herr Ruis vom Ingenieurbüro CDM erläuterte das Ausschreibungsergebnis für den ersten Abschnitt der Kanalsanierung in Hengstfeld. Die CDM hatte die abgegebenen Angebote in technischer, wirtschaftlicher und rechnerischer Hinsicht überprüft und empfahl die Vergabe der Arbeiten an die Firma Swietelsky-Faber GmbH aus 86899 Landsberg mit einer Brutto-Angebotssumme von 103.250,73 €. Der Gemeinderat folgte dieser Vergabeempfehlung.

Im Rahmen des Bebauungsplanverfahrens „Obere Heide 2. Erweiterung“ in Wallhausen wog der Gemeinderat die eingegangenen Stellungnahmen der Träger öffentlicher Belange ab. Auf die Bürgerbeteiligung hin waren keine Stellungnahmen von Privatpersonen eingegangen. Die Stellungnahmen der Träger öffentlicher Belange werden mit einer Ausnahme im Bebauungsplan berücksichtigt. Die Auffassung der Telekom, dass im Baugebiet oberirdische Telekommunikationsleitungen grundsätzlich zulässig sind, wurde unter Berufung auf das Baugesetzbuch zurückgewiesen. Die Bebauungsplanung kann nun auf der Basis des Abwägungsbeschlusses fortgeführt werden.

Unter dem Tagesordnungspunkt Bekanntgaben und Verschiedenes wurde u. a. folgendes beraten:

In der Zeit vom 27. bis 30. November wird die neue EDV-Anlage im Rathaus installiert, es kann daher zu Einschränkungen im Rathausbetrieb kommen.

Aus der Mitte des Gemeinderates wurde die Entsorgung von Abfällen im Friedhof Wallhausen angesprochen. Neben der Mulde für Kompostabfälle steht dort ein Müllbehälter, der häufig überfüllt ist und einen unschönen Anblick bietet. Da die Abfälle mit Plastikmaterial vermischt sind, die getrennt entsorgt werden müssen, muss der Müll vom Bauhof zeitaufwändig sortiert werden (s. separater Bericht in dieser Ausgabe des Mitteilungsblattes). Aus diesen Gründen wurde beschlossen, die Müllbehälter vom Friedhof Wallhausen und den anderen Friedhöfen abzuziehen und künftig nur noch die Entsorgung kompostierbarer Abfälle zuzulassen.

Der neue Maschendrahtzaun um den Spielplatz Kochhecke in Hengstfeld wird von Jugendlichen immer wieder beschädigt, so eine Mitteilung aus der Mitte des Gemeinderates. Da der Spielplatz nicht rund um die Uhr überwacht werden kann, soll über einen Bericht im Mitteilungsblatt an die Eltern appelliert werden, ihrer Aufsichtspflicht besser nachzukommen.

Allgemeines Lob erhielten die Gemeinde und namentlich Hausmeister Kraus von den Teilnehmern, Besuchern und Organisatoren der Frauenmesse im Kulturhaus. Bürgermeisterin Behr sprach ihrerseits ein Lob für den tollen Infostand der Gemeinderätinnen der Gemeinde Wallhausen aus, der bei den Besuchern der Messe sehr gut ankam.

Die Aufträge für die hydraulischen Verbesserungen des Pumpwerks Schainbach und die neue UV-Anlage zur Wasserentkeimung sind erteilt, der genaue Termin der Ausführung ist noch nicht bekannt, wie Kämmerer Jürgen Rosenäcker auf eine Anfrage antwortete.

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